Hepatitis A/B
Hepatitis A und B Schutzimpfung
Durch Ihre Tätigkeit sind Sie u. a. gefährdet, an Hepatitis A oder Hepatitis B, Formen der infektiösen, durch Viren
übertragenen Gelbsucht zu erkranken, so dass wir Ihnen eine Impfung gegen diese Erkrankungen empfehlen. Weitere Informationen zum Krankheitsbild der Hepatitis-A/B-Erkrankung finden sie auf der Rückseite.
Dieser Kombinationsimpfstoff enthält sowohl abgetötete Hepatitis-A-Viren als auch Bestandteile aus der Hülle des Hepatitis-B-Virus.
Für einen vollständigen Schutz sind drei Impfungen notwendig. Diese erfolgen intramuskulär in den Oberarm (Deltamuskel).
Zur Grundimmunisierung benötigt man 3 Impfungen:
- Dosis: zu Beginn der Impfserie
- Dosis: 4 Wochen nach der 1. Injektion
- Dosis: 6 Monate nach der 1. Injektion
Schützende Antikörper gegen Hepatitis B haben sich in der Regel spätestens 4-8 Wochen nach Abschluss der dritten Impfung gebildet. Zur Überprüfung des Impferfolges wird zu diesem Termin Blut entnommen. Falls in seltenen Fällen (wenige Prozent der Geimpften) zu diesem Termin kein ausreichender Antikörperspiegel nachweisbar ist, kann zu- meist durch weitere Impfungen noch ein Impfschutz erreicht werden. Bei Ansprechen hält der Impfschutz mindestens 10 Jahre an.
Im Rahmen von zukünftigen betriebsärztlichen Untersuchungen werden vor Ablauf von 10 Jahren erneut Antikörperspiegel bestimmt und ggf. eine Auffrischungsimpfung durchgeführt.
Eine Auffrischungsimpfung nach abgeschlossener Grundimmunisierung bezüglich Hepatitis A ist nicht notwendig.
Die Impfung wird überwiegend sehr gut vertragen und führt nur selten zu meist geringfügigen Begleiterscheinungen:
Lokal- und Allgemeinreaktionen
Als Ausdruck der normalen Auseinandersetzung des Organismus mit dem Impfstoff kann es (bei 1–10 % der Impflinge) innerhalb von 1–3 Tagen, selten länger anhaltend, an der Impfstelle zu Rötung und Schwellung und
Schmerzen an der Injektionsstelle kommen. Allgemeinsymptome, wie beispielsweise leichte bis mäßige Temperaturerhöhung, Frösteln, Kopf- und Gliederschmerzen (Myalgie, Arthralgie), Übelkeit, Erbrechen und Schwindel kommen selten vor. Eine Erhöhungen der Leberenzymwerte wird sehr selten (< 1 : 10.000) in zeitlichem Zusammenhang mit der Impfung beobachtet.
In der Regel sind diese genannten Lokal- und Allgemeinreaktionen vorübergehender Natur und klingen rasch und folgenlos wieder ab.
Komplikationen
Sehr selten (< 1 : 10.000) werden allergische Reaktionen bis zum hyperergischen Schock oder unter dem Bild einer Serumkrankheit mit Hauterscheinungen (Pruritus, Urtikaria,) und Gefäßstörungen (Vaskulitis) nach der Impfung beobachtet.
Informationen über Hepatitis A und Hepatitis B
Hepatitis A
Hepatitis A ist eine infektiöse Leberentzündung, die oft auch verkürzt als „Gelbsucht“ bezeichnet wird. Sie wird durch Infektion mit dem Hepatitis-A-Virus (HAV) hervorgerufen. Dieser Krankheitserreger wird mit dem Stuhl eines infizierten Menschen ausgeschieden. Das Virus kann sowohl durch Schmierinfektion als auch über verunreinigtes Trinkwasser oder Nahrungsmittel übertragen werden.
Wenn sich Kleinkinder mit HAV anstecken, verläuft die Infektion häufig unerkannt oder mit wenig ausgeprägten Krankheitszeichen. Je älter die Infizierten sind, umso schwerer ist meist der Verlauf. Krankheitszeichen sind Übelkeit oder Erbrechen, allgemeines Krankheitsgefühl oder Hautjucken.
Hepatitis A ist in den vergangenen Jahrzehnten in Deutschland, den USA und den meisten Industrieländern zu einer seltenen Krankheit geworden. In diesen Ländern besitzen ältere Menschen aufgrund einer in der Kindheit durchgemachten Infektion, die ohne Krankheitszeichen verlief oder an die sie sich nicht erinnern können, mit Hepatitis-A- Virus einen natürlichen Schutz.
In verschiedenen europäischen sowie in zahlreichen tropischen und subtropischen Ländern ist Hepatitis A jedoch gegenwärtig. Deshalb ist es sinnvoll, sich vor Reisen in diese Länder durch eine Hepatitis-A-Schutzimpfung zu schützen.
Außerdem sollten Sie aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit geschützt werden.
Die Erkrankung verläuft zwar (im Gegensatz zur Hepatitis B) in aller Regel gutartig und wird nie chronisch, kann aber das Allgemeinbefinden nicht selten wochenlang schwer beeinträchtigen.
Antibiotika sind im Fall einer Infektion nicht wirksam, da es sich um eine Viruserkrankung handelt. Der einzige Schutz vor einer Hepatitis A besteht in einer rechtzeitig durchgeführten Impfung.
Hepatitis B
Die Hepatitis B ist eine infektiöse Leberentzündung (Gelbsucht), die durch das Hepatitis-B- Virus (HBV) hervorgerufen wird. Die Übertragung dieses Virus erfolgt durch Blut oder Körperflüssigkeiten eines infizierten Menschen (z. B. nach Stichverletzungen durch infizierte Nadeln, Instrumente, o.ä.).
Bei ca. 7 % der deutschen Bevölkerung sind Antikörper gegen HBcAg (Anti-HBc) als Merkmal einer durchgemachten oder aktuellen HBV-Infektion nachweisbar. 0,6% sind HBsAg-Träger (Indikator für eine aktuelle Hepatitis-B- Infektion).
Die Hepatitis B beginnt mit unspezifischen Symptomen (Appetitlosigkeit, Gelenkschmerzen, Unwohlsein, Übelkeit,
Erbrechen und Fieber), danach kann es zu einer Gelbsucht kommen.
Die HBV-Infektion führt bei Erwachsenen bei ca. einem Drittel der Infizierten zum klinischen Bild einer akuten ikterischen Hepatitis. Bei einem weiteren Drittel der Infizierten sind anikterisch verlaufende Erkrankungen zu erwarten. Ein Drittel der Infektionen verläuft asymptomatisch. Circa 0,5–1% aller Infektionen können fulminant mit der Entwicklung eines akuten Leberversagens verlaufen.
Die meisten akuten Hepatitis-B-Erkrankungen bei Erwachsenen (> 90 %) heilen vollständig aus und führen zu einer lebenslangen Immunität. Bei bis zu 10 % der HBV-infizierten Erwachsenen entwickelt sich eine chronische Verlaufs- form. Hingegen verläuft die Infektion im frühen Kinderalter in ca. 90% und bei immunkompromittierten Personen in 30–90% chronisch.
Infolge einer chronischen Hepatitis B können eine Leberzirrhose oder ein Leberzellkarzinom entstehen.
Antibiotika sind nicht wirksam, da es sich um eine Viruserkrankung handelt.
Der einzige Schutz vor einer Hepatitis B besteht in einer rechtzeitig durchgeführten Impfung.
Quellen: RKI, Fachinfo-Service, Rote-Liste, Deutsches Grünes Kreuz e. V.